Anorganisches Phosphat wird im oberen Dünndarm resorbiert und über die Nieren ausgeschieden.
Der Phosphatgehalt des Blutes steht ungefähr im Verhältnis 6 zu 10 zum Calciumgehalt des Blutes. Ein Anstieg des Phosphorspiegels verursacht einen Abfall des Calciumspiegels.
Hyperphosphatämie
Erhöhte Phosphatwerte haben wegen des Löslichkeitsprodukts (s.o.) eine Hypokalzämie zur Folge. Dies bewirkt wiederum ein Anspringen der Gegenregulation über das Parathormon und es entsteht auf Dauer ein sekundärer Hyperparathyreoidismus. Symptome hängen meist mit der konsekutiv erhöhten Kalziumkonzentration mit Gewebsverkalkungen zusammen.
Symptome
Akute Hyperphosphatämie
- Hypokalzämie
- Tetanie
- Hypotension
Chronische Hyperphosphatämie
- führt über ein erniedrigtes Vitamin B12 zu Knochenveränderungen
- Kalzium und Phosphat können Kristalle im Körpergewebe bilden (kalzifizieren):
- Pruritus (subkutane Kalziumablagerungen)
- Verkalkung von Herzklappen und großen Gefäßen
- gichtartige Gelenkbeschwerden
- oft vegetativ instabil
- gereizt, leicht genervt
- geringe Toleranzschwelle
Ursachen
Übermässige exogene Zufuhr
mit Hypercalcämie und evtl. Azotämie
Phosphatmobilisierung aus dem Knochen
- Knochenmetastasen (mit Hypercalcämie)
- multiples Myelom,
- Leukosen (Chemotherapie eines lymphoblastischen Lymphoms)
Verminderte renale Ausscheidung
GFR < 30 ml/min/1,73 m2
Endokrine Dysregulation
Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus z. B. nach operativer Entfernung, früher gelegentlich als Komplikation im Rahmen einer Schilddrüsenoperation),
Ein fehlendes Ansprechen auf einen normalen Spiegel des Parathormons
zu viel Wachstumshormon
sonstige Ursachen
- Lithiumsalze
- Thiazide
- Vitamin D-Präparate
können zu einer Hypercalcämie führen.
Anabole Steroide erhöhen das P-Phosphat
z.B. Diabetische Ketoazidose
Schwere, den ganzen Körper betreffende Infektionen
Schwere, den ganzen Körper betreffende Infektionen
Hypophosphatämie
Symptome
Die Hypophosphatämie kann sich klinisch als Myalgie, Paraesthesie, Ataxie, Schwäche oder Anorexie äussern. In schweren Fällen kann es zu Rhabdomyolyse, Hämolyse, Verminderung der Thrombozytenaggregation, Dysfunktion von Leukozyten (Chemotaxis, Phagozytose), Krämpfen, Koma und Atemversagen kommen.
Bei Kindern kann die Hypophosphatämie das Wachstum beeinträchtigen.
Die kurzdauernde Hypophosphatämie kann dagegen meist als Begleitbefund betrachtet werden.
Ursachen
Verminderte intestinale Aufnahme
Vermehrte Renale Ausscheidung
Hypokalzämie durch:
- Antiepileptika (besonders Phenobarbital und Phenytoin)
Bindung von Phosphat:
- Antazida
andere:
- Azetazolamid
- Insulin
- Epinephrin
- Glucose- und Dextroseinfusionen
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Sonstige Ursachen
Primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus
Renale tubuläre Azidosen