Albträume gehören zu den Parasomnien (unerwünschte und unangemessene Verhaltensauffälligkeiten, die überwiegend aus dem Schlaf heraus auftreten) und werden den nichtorganischen Schlafstörungen zugeordnet.

Ursachen

  • unverarbeitete Tagesgeschehen

  • traumatische oder traumatisierende Erlebnisse

  • Stress oder psychische Probleme, Angst vor anstehenden Ereignissen

  • Mangelnde Schlafhygiene (also unregelmäßige Schlaf- und Aufstehzeiten, Koffein am Abend, sehr spätes Abendessen, unbequeme Schlafgelegenheit etc.)

  • Alkohol-, Koffein und Drogenkonsum

  • Verdauungsprobleme in der Nacht

  • Lärmbelastungen oder andere Störfaktoren wie bspw. Geruchsbelastungen (z.B. durch ein Parfum, Putzmittel oder frische Farbe) oder Bewegung des Schlafplatzes (z.B. im Zug, im Flugzeug, während der Autofahrt oder auf einem) Schiff, störendes Licht (z.B. durch eine den Schlafenden anleuchtende Beleuchtung / Werbetafel u.ä.)

  • Aber auch physische Komponenten wie bspw. Dysfunktionen in bestimmten Hirnarealen und/oder Neurotransmitterstörungen werden angenommen.

  • vererbliche/genetische Komponente (wie auch andere Schlafstörungen vererbt werden können)

Medikamente

Gyrasehemmer

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Quellen: Arzneiverordnung in der Praxis, Ausgabe 4/2022, Prof. Dr. med. Tom Bschor, Berlin tom.bschor@mailbox.tu-dresden.de

Betablocker können die Ausschüttung des Neurohormons Melatonin hemmen.

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Therapie

Allopathie

 Alpha-1-Blocker Prazosin

Wiederkehrende Albträume nach einem traumatischen Ereignis sind ein großes Problem im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Sie können für die Betroffenen so schlimm sein, dass sie eine Alkohol- oder Drogensucht entwickeln, um den Träumen „zu entgehen“. Daher sucht man seit Längerem nach Strategien gegen die Träume. Möglicherweise ist ein Ansatz die Blockade von Alpha-1-Rezeptoren im Gehirn. Gerade diese Rezeptoren sollen an den grausamen Träumen beteiligt sein. Durch ein vermehrtes Ansprechen auf den Neurotransmitter Noradrenalin sorgen sie für unterbrochenen Schlaf und Angstzustände in der Nacht. Bereits 2003 konnte in einer kleinen, placebokontrollierten Studie an Vietnamveteranen durch die Gabe des Alpha-1-Blockers Prazosin eine Verbesserung des Schlafes und eine Reduktion der Albträume innerhalb weniger Tage beobachtet werden. Zwölf nachfolgende Studien, die nun von Simon Kung zusammengefasst wurden, belegen zusätzlich die gute Verträglichkeit des Antihypertonikums. Auch wurde gezeigt, dass die Albträume bei einigen Patienten zurückkamen, wenn die Prazosin-Gabe gestoppt wurde. Wie Kung auf dem Europäischen Psychiaterkongress in Prag berichtete, bietet der Blut-Hirn-Schranken-gängige Arzneistoff somit eine „vielversprechende“ Möglichkeit, Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen von ihren Albträumen zu befreien.

[DAZ 2012, Nr. 11, S. 8, 15.03.2012]

Hypnose

Den Klienten die Inhalte seiner Albträume in leichter Trance erzählen lassen erleichert bereits effektiv.

Sehr interessant ist eine Umdeutungs-Strategie mit dem Ziel, den Albtraum zu „entschärfen“. So könnte beim Beispiel der überraschenden Mathe-Arbeit bspw. die Erkenntnis auftreten, dass das alles nicht real ist und der Träumende könnte dem Lehrer mitteilen, dass er nicht vor hat, sich dieser irrealen Klausur zu stellen (was dann zumeist zu einer Auflösung des Traums führt). Diese Strategie wird auch von vielen Verhaltenstherapeuten genutzt – „übt“ man sich jedoch in Trance und verankert man sie suggestiv, kann sich ihre Wirkungsintensität noch drastisch steigern. Manchmal kann auch gerade durch die Trance und ihre Querverbindungen zum Schlaf die Wirksamkeitsschwelle überschritten werden, sodass eine erkennbare Verbesserung erst möglich wird.

Tiefe Regenerationstrancen („Deep State“ / hypnotische Tiefenentspannung) können bei Albträumen das Nervensystem beruhigen und dem Gehirn helfen, wieder sanfter in tiefere Schlafstadien zu gelangen. Sie haben sich vor allem bewährt, wenn Albträume in Kombination mit Stress auftreten. Ansonsten werden sie auch gerne zum Ende einer Sitzung als entspannter Ausklang benutzt. Es kann vorkommen, dass hypnotische Tiefenentspannungssitzungen alleine ausreichen, damit der Schlaf so ruhig und ausgeglichen wird, dass Albträume ausbleiben.

Hypnoanalyse (mit ursachenorientierter Regression) diese Vorgehensweise setzt voraus, dass es für die Albträume einen in Trance bewusst oder unbewusst erinnerbaren „Auslöser“ gibt über dessen Bearbeitung sich ein Problem lösen lässt oder dass die Störung anhand eines Symboldramas (falls das Unterbewusstsein einen symbolischen Auslöser kreiert) behandelbar ist. Bei Albträumen gibt es desöfteren solche Auslöser, die eine nachhaltige Belastung für die Psyche darstellen, man sollte aber bedenken, dass auch plausibel erscheinende Auslöser (in einer Mathearbeit sitzen und nicht gelernt haben, was als Versagensangst oder Erinnerung an traumatische Erfahrungen aus der Schulzeit gewertet werden könnte) nicht zwingend der wirkliche Auslöser, sondern manchmal auch nur das „Transportmittel“ sind, auf das das Unterbewusstsein die im Rahmen eines evtl. aus ganz anderen Gründen auftretenden Albtraums projeziert. Dennoch kann es sein, dass ihre Bearbeitung die Albträume lindert, da sie sich bisweilen als Kommunikationsschnittstelle zum Unterbewusstsein eignen. Im Rahmen eines Symboldramas („erinnert“ wird hierbei eine scheinbare, aber nicht tatsächliche Auslöser-Situation, die dann stellvertretend bearbeitet wird – siehe auch Katathymes Bilderleben ) ist durchaus eine erfolgreiche Behandlung denkbar. Hierbei muss man allerdings darauf achten, dass der Klient aus den „vermeintlichen Auslösern“ keine falsche Logik ableitet, die später zu inneren oder familiären Konflikten (Schuldzuweisungen o.ä.) führen könnte. Eine entsprechende Aufklärung des Klienten ist hier sehr wichtig.

„Selbstorganisatorische Hypnose“ („Blockadenlösung“, Anwendungen bei denen dem Unterbewusstsein Raum gegeben wird, eigene Lösungen zu finden; z.B. auch im Rahmen von auf das Thema abgestimmten Phantasiereisen) kann bei der Behandlung von Albträumen eingesetzt werden und hat hier schon sehr positive Ergebnisse gebracht. Die individuelle Wirkung kann sehr unterschiedlich sein, da sich von Klient zu Klient die Ausgangssituation, also die Ursache für die Albträume stark unterscheiden kann . Teilweise konnten selbstorganisatorische Anwendungen aber schon als klarer „Verantwortlicher“ für das anschließende Ausbleiben von Albträumen identifiziert werden.

Positive Visualisierungen (bspw. sich vorstellen, wie man ruhig und ohne Albträume durchschläft) können gut bei der Zieldefinition helfen und die Motivation des Klienten stärken, haben aber gerade bei der Behandlung von Albträumen oft nur eine untergeordnete Bedeutung, da die Vorstellung eines ruhigen Schlafs aus dem Wachzustand heraus oft nur begrenzt Wirkung zeigt. Dennoch sollte man sie nicht vernachlässigen, denn oft ähnelt der Therapieerfolg einem Puzzle, das sich aus mehreren Teilen zusammensetzt, von dem jedes einzelne von Bedeutung ist, um das Gesamtbild sichtbar zu machen!

Direkte Suggestionen (zur „Programmierung“ des Unterbewusstseins) wie „Du wirst vollkommen ruhig und erholsam schlafen“, „Du nur noch schöne und angenehmen Träume haben“, „Dein Unterbewusstsein wacht über Deine Träume und sorgt dafür, dass nur angenehme Träume ablaufen“ o.ä. sind vor allem ergänzend einsetzbar. Sie werden von Klienten häufig sehr positiv aufgenommen, da viele Menschen sich die Hypnose genau so vorstellen und sich wünschen, dass der Hypnotiseur etwas bei ihnen „programmiert“. Das heißt, selbst wenn die direkte Suggestion ansich in einer bestimmten Konstellation nur eine relativ kleine Wirkung hat, können die aus ihr entstehende Compliance (die positive Haltung des Klienten gegenüber der Therapie) und die positive Erwartungshaltung beträchtliche Effekte bewirken. Man sollte die Wirkung und Bedeutung direkter Suggestionen also nie unterschätzen.

Eine weitestgehend sprachbasierte Wachtrance-Arbeit (bspw. in Form von Gesprächen mit Erickson schen Sprachmustern) ist bei der Behandlung von Albträumen vor allem dann erfolgversprechend, wenn es um Einsicht und Neubewertung bestimmter Sachverhalte und Verhaltensänderungen geht, die sich auf den Schlaf auswirken. Teilweise kann in einem intensiven hypnotischen Gespräch der Grundstein für eine grundlegende Verhaltensänderung gelegt werden, wenn es dem Hypnotiseur gelingt, den Klienten im Gespräch an einen Punkt zu führen, an dem es „klick“ macht.

Selbsthypnose kann bei Albträumen ebenfalls eingesetzt werden. Vor allem eine Entspannungs-Selbsthypnose (Körperfokussierung von Kopf bis Fuß) kombiniert mit zielführenden Affirmationen / Autosuggestionen („Ich schlafe heute vollkommen ruhig und erholsam“; „Meine Träume werden schön und angenehm sein“) sowie die intensive Visualisierung positiver Inhalte kann hier hilfreich sein.

Ein Einsatz von Hypnose-CDs bzw. anderer entsprechender Audioformate ist bei der Behandlung von Albträumen ergänzend ebenfalls möglich. Hier ist ebenfalls eine Entspannungsinduktion in Kombination mit positiven Suggestionen und der Anregung positiver Visualisierungen zu empfehlen. Therapeuten können hier eine Standard-CD erstellen oder auch Themen des Klienten in eine individuell produzierte Aufnahme integrieren (was natürlich erfolgsversprechender ist).

Blüten

Australische Buschblüten Essenzen

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Homöopathie

Komplexhomöopathie

  • Nestmann Komplex 126 Lobelia F ⇒ 20-40 Trpf. zur Nacht
  • Nestmann Komplex 204 Zincum cyanat. F ⇒ 1-2 Tbl. zur Nacht

Urtinkturen

TCM

Akupunkturpunkte

Kristalle

  • Amethyst

Ayurveda

Hasta Mudrās

Albträume
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