Pathophysiologie

  • Verminderte Durchblutung der frontalen Hirnabschnitte (PET-Untersuchungen)
  • geringere Nervenaktivität in bestimmten Hirnregionen
  • Es sind Nebenregionen des Gehirns vermehrt aktiviert, die eine genaue Zuordnung beziehungsweise Verarbeitung der eingehenden Informationen erschweren.
  • Hemmende Funktionen des Frontalhirns sind wahrscheinlich nicht ausreichend aktiviert, so dass die Brems- und Hemmungssysteme des Gehirns nicht wie erforderlich arbeiten (woraus die überschießenden Reaktionen und Gefühle der ADHS- Betroffenen resultieren).

Das wichtigste Hormon bei der Entstehung der ADHS ist das Dopamin. Dieser Neurotransmitter steuert die Aktivität, den Antrieb und die Motivation. Wissenschaftlich konnte gezeigt werden, dass sich bei ADHS am Dopamin-Rezeptor und auch am Dopamin-Transporter-Gen Störungen finden, so dass Dopamin in bestimmten Hirnarealen nicht ausreichend vorliegt beziehungs-weise zu schnell abgebaut wird.

Gesichert ist, dass Dopamin zu schnell im synaptischen Spalt, seinem Wirkort, abgebaut wird. Dies erklärt damit auch die therapeutische Wirkung von Methylphenidat (z.B. Ritalin), das über die Blockade der Transporterbausteine eine Erhöhung des Dopaminspiegels bewirkt und so für eine Angleichung der Werte sorgt.

Man konnte bis jetzt an verschiedenen Genen (5q13, DRD4, DRD5, SERT und DAT1) Veränderungen nachweisen.

Merkmale

  • Wenn der „ADHS-ler“ hingegen seine Aufmerksamkeit auf etwas fokussieren kann, was ihn wirklich interessiert, entwickelt er einen „Fernrohrblick“, mit dem er Kleinigkeiten sehr genau und scharf wahrnimmt. Wichtige andere Informationen nimmt er aber dann kaum wahr. So kann er häufig nicht angemessen auf komplexe Situationen reagieren. Das erklärt, warum Betroffene sich sehr gut auf die Dinge konzentrieren können, die ihnen Spaß machen und für die sie Begeisterung aufbringen, denn hier erfolgt eine Hyperfokussierung und damit wohl auch eine besondere Form der Wachheit und Präsenz. Das Gehirn von Betroffenen arbeitet sehr stark belohnungsabhängig. Wenn etwas Spaß macht und interessant ist, dann können sogar Höchstleistungen erbracht werden und die Konzentration für lange Zeit aufrecht erhalten werden. Das Problem der ADHS-Betroffenen ist es, sich für die Kleinigkeiten, „Unwichtigkeiten“ und Banalitäten des Alltags zu interessieren und diesem die notwendige Achtsamkeit entgegenzubringen. Ihr Gehirn bringt nicht die Motivation und Konzentration für Dinge auf, die nur wenig interessant und abwechslungsreich sind.

Bei hyperaktiven Kindern konnte man weiterhin mit Computersimulationen nachweisen, dass sie auf Reize schnell reagieren, dass sie aber eine deutliche Verlangsamung zeigen, wenn es darum geht, ihre eigenen Handlungen zu unterbrechen oder zu stoppen. Man nennt dies eine verzögerte Inhibition (Hemmung). Man kann sagen, dass bei ADHS-Betroffenen die Handbremse in verschiedenen Situationen nicht funktioniert und sie deshalb überschießend reagieren.

ADHS-Betroffene haben außerdem mit einer Störung der Impulskontrolle und der Verhaltensregulierung, zu kämpfen: Diese wird nämlich ebenfalls vom Frontalhirn gesteuert. Die Resonanz auf Reize ist deutlich erhöht. So wie die Reize ungefiltert auf den ADHS-Betroffenen einstürzen, so ungefiltert schleudert er auch seine Gefühle in die Welt, oft mit fatalen Folgen. Eine angemessene Verhaltensregulierung kann so nicht regelmäßig und vorhersehbar erfolgen. Stattdessen versagen die Hemmungs- und Kontrollsysteme des Frontalhirns und bedingen die überschießenden, unberechenbaren Gefühle und Erregungszustände des ADHS-Betroffenen.

Der ADHS-Betroffene hat auch Probleme sich zu motivieren, die Erledigung seiner Pflichten rechtzeitig zu beginnen und diese vollständig zu Ende zu bringen Das nennt man Prokrastination.

Es scheint für ihn schwieriger zu sein, Informationen vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu transferieren. Offenbar ist der Arbeitsspeicher insgesamt kleiner. Daher ist der ADHS-Betroffene auf gute Lernstrategien angewiesen: Er muss den Arbeitsspeicher auf Zettel auslagern. Er benötigt mehr Lernwiederholungen als andere, um den Lerninhalt dauerhaft zu speichern. Nur mit guter Motivation ist hier etwas zu erreichen.

Element #1

Diagnostik

Es gibt derzeit keine medizinischen Untersuchungen, die ADHS an Hand von Laborwerten oder bildgebenden Verfahren eindeutig belegen können.

Therapie

Blüten

Australische Buschblüten Essenzen

Phytotherapie

z.B. Phytoform® Ashwagandha 500+ ⇒ 1 Kps. tgl. zum Essen

Safran

In verschiedenen Studien war die Wirkung von Safran in Dosierungen ab 30mg Trockenextrakt der des jeweils schulmedizinisch verwendeten Stimulantien (z.B. Methylphenidat) ebenbürtig, allerdings ohne deren Risiken und Nebenwirkungen.

z.B.: SAFRAN EXTRAKT KAPSELN von Sunday Naturals
Erwachsene u. Kinder ab 30kg KG ⇒ 1. Woche: tgl. 4 Kps. (= 120mg), dann 3x tgl. 1 Kps. (= 90mg) über längere Zeit
Kinder ab 6 J. mit einem Gewicht unter 30kg ⇒ 20mg Safran tgl.


Quellen: Chrubasik-Hausmann S. Z Phytother 2024; 45: 10-14; doi: 10.1055/a-2132-4984

Quellen, Links & Literatur

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Essential Oils & ADHD
Heather GodfreyP.G.C.E., B.Sc. (Joint Hons), F.I.F.A., M.F.H.T.Published in the International Journal of Clinical Aromatherapy (2009): vol 6 Issue 1. Updated 2018

Fragebögen, Tests, Screenings

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS)